2002 Buffet 3

 

Spar Einkauf im Internet

Nach Migros, Coop und LeShop wäre es an der Zeit, bei www.spar.ch vorbeizuklicken. Ordentlich angemeldet, Passwort eingegeben und Kreditkarte Gewehr bei Fuss. Alles ist für den Einkauf bereit.

LeShop teilte an der Bilanzpressekonferenz mit, der Durchschnittskunde würde für ca. Fr. 160.- per Internetbesuch einkaufen. Bei Spar lagen wir weit unter diesem Schnitt. Genau genommen bei Null Franken. Die Meldung «The Mall/Store is currently experiencing problems. Please try again later. Command Execution Failure (CMN0961E) Unable to complete command or a command could not execute.» wirkt etwa gleich, wie die verschlossene Türe beim Grossverteiler um Mitternacht.

 

Ein zu tief gelegtes Einkaufserlebnis

Was ein hartnäckiger Einkäufer sein will, lässt sich von solchem nicht abschrecken. Bei einem späteren Versuch wurde kein command exekutiert. Wir durften rein in den Laden. Für den Hauslieferdienst eignet sich Katzensand. Keine Chance bei Spar. Unter Divers bei der Auswahl Tiernahrung ist kein WC-Papier für Katzen erhältlich. Das schmälert die Chancen, einen mehrtierigen Haushalt als Kunden zu gewinnen beträchtlich. Was könnten wir sonst noch kaufen. Ein Interneteinkauf soll uns alles was schwer ist, und vor allem Produkte die nicht frisch sein müssen, nach Hause bringen. Die Idee, irgendjemand tööple auf einer Avocado oder Melone herum, ist nicht jedermanns Sache. Wer Frischwaren normalerweise selbst einkauft, will auch selber drücken. Nicht nur auf die Maustaste. Also versuchen wir es mit Frischback-Brötli bestellen. Via Suchmaschine kein Erfolg. Via Backwaren-Auswahl genausowenig. Und während dem Suchen wird klar, was auf dieser Site fehlt: Spar spart bei den Fotos. Die Artikel sind nicht abgebildet und es fand sich kein Knopf, mit dem ein Bild angezeigt werden könnte. Nichts gegen Internet, aber das ist doch ein gar zu tief gelegtes Einkaufserlebnis. Zur Ehrenrettung sei gesagt, der Katzensand wurde gefunden. Vom www.leshop.ch Erlebnis her ist bekannt, dass das Wort 'Katzenstreu' in die Suchmaschine eingeben zum Resultat führt. Der 10 Liter Sack fand sich unter der Rubrik Katzenfutter. Wie war das mit Katzen würden Whiskas kaufen?

Ein höher gelegtes Einkaufserlebnis

Ruth Scheidegger ist eine mutige Frau. Eine Weinliebhaberin die ihre Liebhaberei in einen Broterwerb umwandelte. Wein-im-Keller heisst die Firma. Klein und fein, kein Grossanlass. Sucht sich einige schöne Tropfen aus und im Vertrauen auf ihr Wissen und ihre Nase, bestellen die Kunden und Kundinnen fast blindlings. Ihr www.wein-im-keller.ch ist zwar noch eine mehr- oder weniger begehbare Baustelle. Aber mit dem Hinweis auf small is beautifull sei dieses Manko vorerst entschuldigt. Wein allein zeichnet sie jedoch nicht aus. Hier im Buffet Variée sei auf eine andere Qualität hingewiesen. Ruth Scheidegger verschickt nicht einfach Drucksachen, sondern mit viel Aufwand hergestellte Leporellos und anderes mehr. Mit viel Phantasie ausgestattet Einladungen zu Weindegustationen erhalten die Kunden und Freunde ihres Hauses einmal per Snail-Mail, ein anderes mal per eMail ins Haus. Dank einem solchen Snail-Mail sind wir im Besitz eines Weindeckels. Gute Idee, weshalb soll es nur Bierdeckel auf dieser Welt geben. Ruth Scheideggers Deckel ist viereckig, saugfähig, aus Karton. Mit einem Spruch darauf. Glücklich ist, wer kleine Dinge gross werden lässt. Das wäre wohl der Weindeckel zum Cüpli beim trauten Sein zu zweit...

Kühlschank-Doktor?

Die BUNTE berichtet vom neuesten Schrei aus Hollywood. Was bei uns früher noch schlicht Ernährungsberaterin hiess, wird durch die Bezeichnung Esstrainer, Food-Coach oder Kühlschrank-Doc zum In-Beruf. Was macht denn ein solcher Food-Coach. Die Promi-Beraterin Nancy Kennedy räume den Hollywood-Stars den Kühlschrank aus und gehe mit ihnen in den Supermarkt oder ins Restaurant. Auch kochen würde sie für die Stars. Kevin Costner isst nun zucker- und fettfreien Pudding, Jennifer Lopez Soja-Protein-Shakes, Steven Spielberg Curryhuhn mit Naturreis und Kelly Preston gar nur Naturreis und Soja. Alles freiwillig und damits noch richtig schmerzt, gegen Entgelt. Der Preis für den weiblichen Kühlschrank-Doc: 100 Dollar die Stunde. Abnehmen ist nicht billig, aber zumindest nimmt das Portmonnaie gleichberechtigt mit ab...

Etwas günstiger und ohne Hollywood-Aufenthalt kommt vorerst einmal ein Klick auf www.besserdrauf.de.

Glauben was in der Reklame steht

Im Salz&Pfefferland lesen wir Salz&Pfeffer. Das dürfte wohl klar sein. Und sogar der Verwaltungsrat ist Abonnent von Salz&Pfeffer. Das versteht vielleicht nicht jeder. Verwaltungsräte lesen nicht nur die Texte im Heft, sondern auch die Inserate. Zum Beispiel dasjenige von Vacherin. In deren Inserat stand, man könne das Vacherin-Truckli in eine Alufolie einpacken und bei 200 Grad ca. 20 Minuten in den Backofen stellen. Im guten Glauben, das Ding verbrenne nicht, den Käse im Holzkistchen in den Ofen geschoben. Nichts fing Feuer. In den fast flüssigen Käse mit einem frischem Baguette fast Fonduemässig reingetunkt. Schon fast FIGUGEGL. Bei einem späteren Versuch das ganze noch verfeinert. Schliesslich ging es um ein Essen mit einem lieben Freund der sich in den letzten Jahren zu einem Big Boss in der Gastronomie entwickelte. Diesmal den Käse in der Mitte etwas nach unten gedrückt. Ein Gutsch Wein und das ganze mit diesem Weisswein-See in den Ofen geschoben. Besser als FIGUGEGL. Gar nicht dumm was in den Inseraten im Salz&Pfeffer