2001 S+P 6

Ouhps!

Man hört und liest Beat Caduff möchte seine Anita verkaufen. Vom fernen Unterland aus gesehen scheint der Moment dazu nicht gerade ideal gewählt.

Weiss er denn nicht, dass einige Hotels in Arosa seit einigen Monaten im Rampenlicht einer Abteilung RTC Risikotransformation & Kapitalbewirtschaftung mit Sitz im fernen St. Gallen stehen? Unternehmer die Jahr für Jahr regelmässig ihre Zinsen bezahlt haben, fühlen sich unter deren Beobachtung nicht sehr wohl. Die Bank habe ihr Engagement überprüft. Sie möchte deshalb zum Beispiel ein früher für ca. 5% vereinbartes Hypohekardarlehen des erhöhten Risikos wegen nun neu für 8-9% weiterführen. Aber natürlich darf Kunde die Schuld auch zurückzahlen. Manch einer schüttelt den Kopf, steht vor sein Haus und fragt sich, was denn in den vergangenen Monaten entscheidendes passiert sei. Ist das Dach weggeflogen, das Fundament verbrösmelet, ein Abfall-Stück MIR darin entsorgt worden oder sind Hoteliers per se des Geldwäschereigesetzes wegen ein erhöhtes Risiko?

Sicher lässt sich anhand von Markt-, Volks- und Betriebswirtschafts-Wissen erklären, wie hoch das Risiko in Arosa aufgrund der globalisierten Geldvermehrung im Verhältnis zum Luftdruck im Reservereifen eines Bankdirektors sei. Aber es geht auch um Menschen. Menschen die über Jahre hinweg von der Bank problemlos Geld zur Verfügung gestellt erhielten. Motivierte Leute die gestern bei Auszahlung des Geldes genauso tüchtig waren, wie sie es heute im harten Alltag sind.

Um darzulegen, dass ein hart anschaffender Gastgeber kein so grosses Risiko für die Eintausend Milliarden schwere Bilanzsumme der Bank sein könne, muss ein Business-Plan erstellt werden. Die Fachleute denen Bänker solches zutrauen (Banken trauten Consultants auch in Papierfabriken, Fluggesellschaften und anderen Branchen einiges zu), sind nicht ganz billig. Schnell ein paar Tausender für ein schön gebundenes Broschürchen bezahlen um festzustellen, dass da eigentlich nur drinsteht, was Hotelier in früheren Jahren etwas weniger hochglanzpoliert der Bank kommuniziert hatte. Einige Betriebe können so dokumentiert den Kopf aus der Schlinge ziehen, andere erhalten einige Monate Aufschub. Das Kleingedruckte in den Bankvereinbarungen beschäftigt anschliessend nicht nur Optiker, sondern auch Anwälte. Die Angst, von schicken Anzügen und Krawatten tragenden Bankmanagern beeinflusst gehorsamst etwas nicht so gescheites zu unterschreiben, geht um.

Für den Kleinunternehmer mit zum Beispiel einer Million Darlehen heisst das, seine Erfolgsrechnung innert kurzer Zeit mit 30-40'000 Franken mehr Zins und weiteren 10 Tausend Franken Beraterhonoraren zu belasten. Es heisst auch beten und bibbern, dass die Gäste ihr Kapital möglichst risikolos so bewirtschaften, dass ihnen neben der üblichen Teuerung einige Extra-Prozente Preiserhöhung pro Nacht nicht die Ferien verderben. Mit zum Unternehmerrisiko gehört nun nämlich, dass das nächste Ergebnis trotz erheblicher finanzieller Mehrbelastung nicht so furchtbar schlecht im Vergleich zum Vorjahr ausfalle. Sonst hätte die Risikotransformations-Abteilung den Betrieb zu Recht in ein Risiko transformiert und dürfte ihn als noch höheres Risiko einstufen.

Aber so weit wird es nicht kommen, schliesslich sind noch anderen Banken auf dem Platz. Der Markt wird spielen und zu einer neuen Bankverbindung verhelfen. Ouups! Vor lauter Schaffen, Amortisieren und Zinsen zahlen war der Unternehmer seiner Hausbank ebenso treu ergeben wie der Ehefrau. Der anständige Kunde kennt keinen anderen Bänker! Das angefragte zweite Bankhaus auf dem Platz wird deshalb auch noch eine kostspielige Präsentation der Immobilie und des Geschäfts benötigen und sich fragen, weshalb denn der potentielle Neukunde überhaupt einen Wechsel plant. Nicht zuletzt, weil gleichzeitig noch andere Betriebe mit ähnlichem Wunsch beim Bankhaus anklopften... Vorsichtigst fragt sich der Regionalbänkler, was denn da für eine Risikotransformation erfolgen soll...
Bliebe noch die Hoffnung, ein gut betuchter Kunde des Hotels sehe die Sorgenfalten seines Gastgebers und stehe ihm zur Seite.

Als letzte Variante fragt sich Hotelier, wem er dieses Haus verkaufen könnte. Sobald sich an einem Ort mehrere Eigentümer gleichzeitig im Rahmen ihrer ganz privaten Kapitalbewirtschaftungs- und Risikotransformation mit einem Verkauf ihrer Häuser befassen, sinken die Preise auf Kellerniveau. Und mit jedem zusätzlichen Verkaufsangebot in Richtung Permafrost. Britney Spears singt dann wohl die Hymne des RTC: "Oops!...I did it again". Die Risikotransformation & Kapitalbewirtschaftungs-Abteilung hat die nächsten Kunden auf sicher. Der statistisch nachweisbare allgemein sinkende Immobilienpreis der Region wird weitere Überprüfungen von Kreditengagements mit sich bringen. Höchst verantwortlich und riskant, so ein Job als Risikotransformant. Fast schon ein Perpetum mobile zur Arbeitsplatzerhaltung. Auch im Welschland ist Britney Spears in des Bänkers Ohr...

Playback auf dem Teller

Frank Farian war früher einmal Koch. Um als Koch berühmt zu werden hat er entweder zu wenig lange oder zu wenig gut gekocht. Berühmt wurde er mit mehrheitsfähigem Sound. Zum Beispiel mit Boney M. Was würde Frank Farian wohl heute am Herd produzieren? Ich schätze er würde eine Fertigmahlzeit einkaufen und diese dem Gast als hausgemacht servieren. Als Musikproduzent war das eine seiner Maschen, er schummelte. Mit der 'Milli Vanilli' genannten Band kam Ende der 80-er Jahre der grosse Knall. 3 Mega-Hits und plötzlich war klar, die adretten Boys hatten vielleicht echte Dread-Locks, aber sicher nicht die eigene Lead-Stimme auf der Platte. Die hübschen kaffeebraunen Boys mussten bei ihren Auftritten nur kunstvoll die Lippen bewegen und Girlies zum Schmelzen bringen. Die Musik-Konsumenten hörten und schauten trotzdem weiterhin, was Frank Farian ihnen auf dem Plattenteller anbot. Und so mehrt er bis heute sein Bankkonto mit weiteren Millionen aus eingängigen Pop-Hits aus dem Studio.

Nicht nur Frank Farian, auch TV Stationen mischen inzwischen im Musikbusiness mit. Vor einigen Wochen in Deutschland und in Kürze auch in der Schweiz. Es kommt ein Ereignis auf uns zu, das ich eigentlich gar nicht wahrnehmen möchte. Leider leider kann ich mein Leben nicht mit Stöpseln in den Ohren und Tomaten auf den Augen verbringen. Auch wenn ich's versuchen würde, die würden mir das sicher auch noch ins Essen mischen. Und zu guter letzt natürlich auch im dem Fernseher des Klo's des Skebe Restaurants vorspielen. Dabei interessiert mich so künstliches Zeugs gar nicht. Warum nur bemühen sich Fernsehstationen und Musikverleger, irgendwelche wildfremden Mädchen oder Buben zu einer Band zu vereinigen und mit geballter PR-Kraft einen Hit zu lancieren? Die heissen dann Take-That, Atomic Kitten, Westlife oder zur Zeit ganz aktuell No-Angels. Da trällern sie dann, dass sie 'Daylight' sein möchten. Es kann sich sicher nur noch um Sekunden handeln bis unsere Kids des morgens nach Daylight-Corn-Flakes quängeln. Ich möchte diesen Nicht-Engeln höchstens in absoluter Finsterheit begegnen. Aber damit keine Missverständnisse oder Klagen auftauchen: beim aktuellen Beispiel scheinen die wirklich eine eigene Stimme zu haben. Allerdings ist bei deren Auftritten bestimmt Playback angesagt. Live ist es kaum möglich, so sekundengenau ein bisschen Video und ein bisschen Gehüpfe im Takt aufeinander abzustimmen. Darf Musik-Kucker bald froh sein, dass die überhaupt in Natura auf der Bühne stehen? Denn eigentlich ist deren Auftritt im Video-Zeitalter doch völlig überflüssig. Kein Streichorchester auf der Bühne, sie singen nicht selber, und der Mix auf dem Video ist ohnehin schon fabriziert. Weshalb denn noch der ganze Aufwand diese Personen auf eine Bühne zu stellen? Weil sonst noch viel schlimmeres geboten würde? Oder weil die Quote bringen? Oder wegen dem Schweigen der Konserven-Ton Konsumenten.

Wie würde das Opernpublikum reagieren, wenn Pavarotti zu Playback aufträte! Allerdings braucht es nicht unbedingt einen High-Class Sitz im Millionen-Tempel zu sein, auch im kleinen Musikclub wie zum Beispiel im Albani lässt sich Livemusik wirklich live erleben. Leute die sich solches gönnen, gehören tendenziell auch zu jenen, die sich nicht einfach mit Konserven-Food abspeisen lassen. Die Operngänger geniessen bei Petermann, Jäger oder Dalsass, die weniger betuchten finden günstigere, aber nicht weniger feine Varianten, zum Beispiel in Form eine Wähe anlässlich eines Sonntagsausflugs in Hedi Werrens Obstgarten.

Stellen Sie sich vor die Foodindustrie würde gleich vorgehen wie die Hitfabriken. Man nehme einen etwas korpulenten Küchenchef der etwa so aussieht, wie die Menutafelmännchen, dazu einen schlankeren Maitre d' der um die Tische wieseln kann und natürlich eine Dame die sich im kleinen schwarzen gut präsentiert. Voila, fertig ist das Restaurant. Zum Glück funktioniert das nicht. Andere versuchten es mit man nehme ein planetarisches Konzept, miete sich an der Bahnhofstrasse ein, lasse sich von einem kompetenten Fachmagazin aufs Titelblatt heben und hoffe, es würden sich genügend Kunden finden, die sich vom Kitsch angezogen fühlten. Lasst uns aufschnaufen, dieses Konzept führte zu einem intergalaktischen Knall. Zum Glück mänschelets im direkten Kontakt zum Gast! Kein Pappkamerad den man mit Playback an den Tisch senden kann um die Tagesspezialitäten runterzuleiern, keine Beate-Uhse Puppe die hinter der Bar tonbandgesteuert zum Cüpli animiert. Statt dessen Männer wie die Herren Markoff und Balzi im Gandria in Zürich, die haben sich vor ca. 20 Jahren zusammengetan und die Ausstrahlung in deren Betrieb lässt trotz Plastikblumen ein 'wir kommen wieder' aufkommen. Ein Team, dass sich ohne übergeordnetes Management gefunden hat. Es ist wohl kein Zufall, dass sich die Retortenbands jeweils nur als Ein- bis Zweitagesfliegen halten. Auch Hedi Werren und Christian Hunziker sind kein Retortenprodukt. Mit ein Grund, weshalb sich die Salz&Pfeffersteuer gerne im Obstgarten ein Stück Kuchen oder einen kleinen Snack gönnen. Da hat kein Frank Farian entschieden, wer zusammengehört und wer welchen Part zu übernehmen hat.

Eine interessante Parallele gilt es gelegentlich weiterzuverfolgen: Könnte es sein, dass diejenigen, die sich Playback-Retorten-Band-Musik servieren lassen, auch nicht darum kümmern, wenn ihnen essensmässig das gleiche geboten wird? Denn eigentlich ist ein vollständig auf Convenience-Food basierendes Menu nichts anderes als Playback aus der Küche.

Hat er Bierkultur gesagt?

Bierkultur als Schreibtischtäterprodukt? Altgediente Salz&Pfefferländer glaubten sich im falschen Film. Das Gastro-Symposium hatte den CEO der Feldschlösschen Gruppe eingeladen. Nicht den reichsten Beizer der Schweiz. Dessen Schlösschen heisst inzwischen Real Estate Group. Das Salz&Pfefferland hatte den CEO des Carlsberg-Schlösschens als Redner eingeladen. Der CEO pries sein Unternehmen und sagte - man höre - die Förderung der Bierkultur stecke in den Kinderschuhen, und dagegen täten sie etwas unternehmen. Dieses Statement war beim Mittagessen bei einigen Zuhörern ein Thema. Fast so, als ob der Redner gesagt hätte, nicht das Trinken aus dem Stiefel, sondern das Trinken aus den Kinderschuhen hätte etwas mit Bierkultur zu tun.

Der Controller und CEO hatte mit einigen Fötelis gezeigt, welche Massnahmen die Kultur fördern sollen. Zum Beispiel ein paar farbige Steller. Mit solchen wurde in der BEA-Restauration Kultur gefördert. Die präsentieren Müsterchen rissen weder die Zuhörer von den Sitzen, noch kam eine bierseelige Begeisterung auf. Was ging da kommunikationsmässig falsch?

Ich nehme an, Erwin Flückiger hat einen Teil seiner Ausbildung in ähnlicher Form wie ich die meine absolviert. Bei der Vorbereitung auf meinen Abschluss, tranken wir vor 20 Jahren nach der Schule ein Bier. Aber ich würde mich nie trauen, basierend auf diesem Wissen über Bierkultur zu referieren. Und so frage ich mich, woher denn der Controller Flückiger sein Wissen zum Thema Bierkultur hat.

Vielleicht müsste Erwin Flückiger den Film ein paar Jahre zurückdrehen und/oder in seinem Archiv nachschauen. Er würde feststellen, dass vor einiger Zeit ein Magazin namens Hopfen&Malz produziert wurde. Und er würde auch feststellen, dass Salz&Pfeffer mit jenem Magazin jährlich eine Biermesse publizistisch begleitet hatte. Aber leider hatten sich damals die grossen Brauerein mehr dem wegfusionieren als der Kulturförderung zugewandt. Bierkultur war damals eher ein Thema der kleinen Spezialbrauereien, zum Beispiel in Wädenswil, Frauenfeld oder Appenzell. Die grossen hatten ihre Bierverträge und mittels Mietvertrag gebundenen Abnehmer und deshalb kein grosses Interesse an der Messe. So wurde dem den Franken&Rappen zuliebe sowohl Hopfen&Malz wie auch die Biermesse auf Eis gelegt.
Aber das Statement von Erwin Flückiger freut uns. Endlich möchte ein Biergigant die Bierkultur fördern. Aber wer soll diese neue Kultur an den Biertrinker, an die Biertrinkerin bringen. Wenn die Feldschlösschen sich als Bierkulturförderer ins Zeug legt, wird die andere grüne Biermarke kaum auf deren Zug aufspringen wollen. Und die kleinen Brauereien? Die produzieren heute schon Bierzeitungen und Newsletters und pflegen Bierkultur im Makrobereich. Da wäre es doch nüd dumm, wenn die grossen der Bierzunft wieder mal schauen würden, wer denn alles an der Edition Salz&Pfeffer beteiligt ist. Und langsam müsste es bei ihnen dämmern, dass es doch gar nicht so dumm wäre, eine Gesellschaft an der sie alle zusammen beteiligt sind ganz schüüch anzufragen, ob die nicht deren Kulturproblem Kommunizieren könnte. So wie sie es vor einigen Jahren auch schon getan hat. Die Telefonnummer wäre 052/224 01 30.

Das wärs doch. Statt dass jeder sein Süppchen kocht und eifersüchtigst den anderen ausschliessen möchte, mal gemeinsam im Interesse des Produktes eine ordentliche Portion anteiggen. Mit der Fusionitis ist den Grossen irgendwie ein Teil der Glaubwürdigkeit von Bier ist Heimat abhanden gekommen. Wo ist der bestandene Brauer mit einer Glaubwürdigkeit wie sie Martin Hürlimann hatte? Einer auf dessen Plakat getrost stehen könnte: 'Würden Sie diesem Herrn ein Bier abkaufen?' Einer der nicht nur die beiden grossen grünen Carlsberg oder Heineken-Dosen vertritt, sondern auch die kleinen Nischenbrauer, egal ob die sich nun mit 'High mit Hanf' oder mit 'Top of Europe' in Davos profilieren. Einer bei dem man glaubt, er binde sich noch einen ledernen Schutz um und stemme täglich die Fässer mit dem frischgebrauten Bier auf den Pferdkarren?
In den kleinen Brauereien kennen wir die Exponenten, zum Beispiel den Martin Wartmann von der Actienbrauerei Frauenfeld. Aber kennen Sie einen Brauer der Carlsberg-Feldschlösschen? Wissen Sie, welchen Brauer bei Heineken-Calanda für die Qualität geradesteht? Falls ja, dann ist alles OK und ich sollte mich weiterbilden. Falls nein, hoffen wir auf ein Revival von .Hopfen&Malz?

Öffnet Bill Gates den BH?

Die heutige Jugend hat es nicht leicht. Die ersten internetgezeugten Kids sind ins Pettingalter gerutscht. Glaubt man der Microsoftwerbung, haben die ein ernsthaftes Problem. In der Werbung wird es mit "the unexpected experience" umschrieben. Ohne Compi-Hilfe und gütiger Unterstützung von Bill Gates' Software kriegen die den BH-Verschluss nicht auf. Was, wenn die Software nicht fehlerfrei ist? Den ärmsten ginge ein ganzes Stück Lebensfreude verloren. Oder aber, die Damen stellen retrolike auf 68-er Stil ohne BH um. Nur ginge damit ein Stück Lebenskultur verloren, das gespannte Nesteln am Verschluss als genausowichtigen Schritt im Leben wie das Öffnen der ersten Auster beim gemeinsamen Ausflug nach Paris. Ausserdem trägt die Jugend von heute zwei Push-Up geformte Wonderbra-Rundungen ins Rennen, das ist günstiger und vor allem natürlicher als Pam-Ballons. Wie findet ein Computer-Kid also heraus, ob man einen Cross-your-heart mit geschlossenem Verschluss ausziehen kann? Publikum fragen oder anrufen? Hoppla, schon könnte eine Vorstrafe drohen. Denn Fragen ist gefährlich. Insbesondere Fragen nach Geheimnissen.

Neugierig sein ist heutzutage nicht mehr angesagt. Zumindest nicht bei den obersten Hütern des Gesetzes. Nicht wegen eines Software-, sondern wohl eher wegen eines Denkfehlers wegen, dürfen zukünftige und auch heutige Journalisten keine Neugierde mehr an den Tag legen. Vielleicht nicht unbedingt beim Thema BH, aber sicher beim Thema Auskunft von einer Amtsstelle (oder interessiert sie Grösse unserer Ruthlis?). Am 1. Mai - die hätten besser den Tag der Arbeit gefeiert - entschieden die Bundesrichter in Lausanne, dass Fragen bestraft werden könne. In Zukunft ist nicht nur der- oder diejenige die ein Amtsgeheimnis preisgibt zu verurteilen, sondern auch die fragende Person. Man muss also schon bei der Fragestellung wissen, dass man eine unter Amtsgeheimnis stehende Antwort erhalten könnte... Hiess es früher "Wegen dem Denken kann man einen nicht henken, aber wegen dem Sagen gar oft aufs Maul schlagen" so muss dieser Spruch nun angepasst werden: "Fürs Denken kann man einen nicht henken, aber fürs Fragen verklagen". Ein solches Urteil ist mal wieder Grund für kollektiven Ungehorsam durch die Schreiberzunft.